In Europa wird wieder um Bilder gestritten. Die Veröffentlichung von zwölf Mohammed-Zeichnungen im September 2005 führte zum sogenannten Karikaturenstreit mit massiven Protesten und gewaltsamen Auseinandersetzungen in arabischen Ländern. Der Anschlag auf die Redaktion der Pariser Satirezeitschrift Charlie Hebdo zu Beginn des Jahres 2015 ist der bisher dramatische Höhepunkt einer Auseinandersetzung, die immer mehr wie ein Streit der Kulturen anmutet.
Hieraus ergeben sich Fragen nach Pressefreiheit, Kunstfreiheit und Religionsfreiheit, die in unserer Verfassung als Grundrechte garantiert sind. Doch wann werden religiöse Gefühle durch Bilder verletzt? Wo wird Religion instrumentalisiert und der Streit um die Bilder für politische Ziele missbraucht? Wie können die Freiheitsrechte geschützt werden, ohne sie gegeneinander auszuspielen?
Teilnehmer:
Dr. William Wolff (Landesrabbiner, Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern)
Dr. Ali-Özgur Özdil (Direktor des Islamischen Wissenschafts- und Bildungsinstituts e. V., Hamburg)
Professor Felix Müller (Lehrstuhl für Bildende Kunst an der Universität Greifswald, Schwerpunkt Angewandte Kunst)
Professor Dr. Roland Rosenstock (Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Universität Greifswald, Schwerpunkt Religions- und Medienpädagogik)
Professor Dr. Stephanie Gripentrog (Juniorprofessorin für Empirische Religionswissenschaft an der Universität Greifswald)
Professor Hans Baltzer (Professur für Illustration an der BTK –Hochschule für Gestaltung Berlin)
Moderation: Professor Dr. Micha Werner (Prorektor der Universität Greifswald, Lehrstuhl für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie)