Wenn in Presse, Funk oder Fernsehen über schwere Straftaten und ihre gerichtliche Aufarbeitung berichtet wird, steht meist die Frage im Mittelpunkt, ob die verhängte Strafe lang genug ausgefallen ist. Aber was bedeutet es eigentlich, fünf oder zehn Jahre oder gar lebenslang im Strafvollzug zu leben? Wie sieht der Gefängnisalltag für die Inhaftierten aus? Wie füllen sie die Haftzeit aus? Und entspricht das
Leben, das sie führen, unseren Vorstellungen von einem menschenwürdigen Dasein? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Lehrstuhl für Kriminologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald gemeinsam mit zehn Forschungseinrichtungen aus dem europäischen Ausland. Im Rahmen eines international vergleichenden Projekts wurden Gefangene zu ihren Lebensbedingungen und die Leitungen von Vollzugseinrichtungen zur Infrastruktur der jeweiligen Anstalt befragt. Auf der Tagung werden die Ergebnisse des Projekts erstmals vorgestellt und mit Experten aus dem In- und Ausland und dem Fachpublikum diskutiert.
Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Frieder Dünkel (Greifswald)
Dr. Kirstin Drenkhahn (Greifswald)