Literarisches Erzählen. Zur Spezifik narrativer Verfahren in der Literatur

Interdisziplinäre Fachtagung

Die Abgrenzung literarischer und nichtliterarischer Texte stellt ein Grundproblem der Literaturwissenschaft dar, weil erst durch sie deren spezifischer Gegenstand bestimmt werden kann. Seit der Antike findet sich deshalb eine Vielzahl derartiger Versuche, die speziell für die Epik von Bedeutung sind, da diese – anders als die Lyrik und die Dramatik – nicht zwangsläufig bereits durch Merkmale an der Textoberfläche als Literatur ausgewiesen ist.

Mithilfe des Diskursbegriffs sowie unter Verweis auf den Konstruktcharakter der Sprache und die Ubiquität narrativer Strukturen wird jedoch in jüngerer Zeit vor allem in poststrukturalistischen Ansätzen die Notwendigkeit einer solchen Abgrenzung bestritten. Die Tagung geht deshalb der Frage nach, ob sich sowohl unter formalen als auch unter funktionalen Aspekten nicht doch Unterschiede zwischen literarischen und nichtliterarischen Erzähltexten bestimmen lassen.

Anmeldung

Do., 12.03.2020

Öffentlicher Abendvortrag:
18.00 - 20.00 Uhr       Gottfried Gabriel (Jena): Erzählung und Erkenntnis

Fr., 13.03.2020

Moderation: Andreas Ohme
09.30 – 10.00 Uhr      Eröffnung der Tagung
10.00 – 11.00 Uhr      Michael Scheffel (Wuppertal): Literarisches und nichtliterarisches Er­zählen. Eine Positionsbestimmung

11.00 – 11.30 Uhr      Kaffeepause

Moderation: Matthias Aumüller
11.30 – 12.15 Uhr      Klaus Birnstiel (Greifswald): Narrativ und Erzählung. Zur Widersprüch­lichkeit einer begrifflichen Doppelexistenz
12.15 – 13.00 Uhr      Wolf Schmid (Hamburg): Narrative Motivierung in literarischen Texten

13.00 – 14.30 Uhr      Mittagspause

Moderation: Daniel Fulda
14.30 – 15.15 Uhr      Matthias Löwe (Jena): Too Much Information. Literarisches Erzählen und „mimetischer Exzess“
15.15 – 16.00 Uhr      Matthias Aumüller (Fribourg): Unzuverlässigkeit und Literarizität. Zum Unterschied zwischen unzuverlässiger Alltagsrede und unzuverlässiger literarischer Rede

16.00 – 16.30 Uhr      Kaffeepause

Moderation: Matthias Löwe
16.30 – 17.15 Uhr      Alexander Bareis (Lund): „Das kommt mir spanisch vor“ – Sprach­wechsel und das (meta)fiktionale literarische Erzählen
                                  am Beispiel von Wolf Haas‘ Die Verteidigung der Missionarsstellung
17.15 – 18.00 Uhr      Andreas Ohme (Greifswald): Erzählen im Präsens? Theorie und Praxis der Vergegenwärtigung von Geschichte(n)

Sa., 14.03.2020

Moderation: Klaus Birnstiel
09.30 – 10.15 Uhr      Daniel Fulda (Halle/Saale): Anachronismus und Mise en abyme als spezifisch fiktional-literarische Erzählverfahren
10.15 – 11.00 Uhr      Dirk Oschmann (Leipzig): „Perspektivische Verkürzung des Verstan­des“? Konturen des Erzählens in Musils Mann ohne Eigenschaften

11.00 – 11.30 Uhr      Kaffeepause

Moderation: Andreas Ohme
11.30 – 12.15 Uhr      Ulrich Steltner (Jena): Im Spannungsfeld von echtem Urteil und reiner Aussage: Roman Ingardens Konzeption des Quasi-Urteils im Hinblick auf fiktionale Erzählwerke
12.15 – 13.00 Uhr      Abschlussdiskussion: Diskussionsimpuls von Eckhard Schumacher (Greifswald)

Information:
Anna Lena Klatt M. A.
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
17487 Greifswald
Telefon: +49  3834  420 5014
Telefax: +49  3834  420 5005
E–Mail:     annalena.klattwiko-greifswaldde

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