Dass Skandinavien als ein kulturell homogener Raum wahrgenommen wird, liegt zu einem wesentlichen Teil daran, dass in den drei festlandskandinavischen Länder Dänemark, Norwegen und Schweden über Jahrhunderte die Zugehörigkeit zur lutherischen Staatskirche die Norm war. Die drei eingeladenen Wissenschaftler aus Freiburg und Straßburg gehören einer Forschungsgruppe an, die die These verfolgt, dass die Reformation nicht nur ein wichtiger Faktor in der politischen, sozialen und kirchlichen Geschichte Skandinaviens war, sondern dass protestantische Logiken und Vorstellungswelten bis heute einen weitreichenden Einfluss auf das kulturelle Leben in allen seinen Formen von der Literatur bis zum Design besitzt: Die besondere Neigung zu Einfachheit und Purismus, zu Logozentrismus und Pflichtethik, die Spannung zwischen Individualismus und Kollektivität können als Elemente einer spezifisch protestantischen Ästhetik benannt werden. Die Vorträge behandeln diese These an berühmten Texten der dänischen und schwedischen Literatur. Ergänzt wird das skandinavistische Programm durch einen Blick auf den Greifswalder Dom und auf die Diskussionen um eine protestantische Ästhetik anlässlich seiner Neugestaltung im 19. Jahrhundert.
PROGRAMM
10.00 - 10.15 Uhr
Einführung
Professor Dr. Joachim Schiedemair (Ludwig-Maximilians-Universität München)
10.15 - 11.00 Uhr
The Pietistic priest and the Nordic welfare state politician: Henrik Pontoppidan’s Det Forjættede Land and the building of modern Denmark
Dr. Søren Black Hjortshøj (Université de Strasbourg)
11.00 - 11.45 Uhr
Nils Holgerssons wunderbare Reise durch die protestantische Ästhetik des schwedischen Wohlfahrtsstaates
Prof. Dr. Thomas Mohnike (Université de Strasbourg)
11.45 - 13.00 Uhr
Mittagspause
13.00 - 13.45 Uhr
„Nulla dies sine linea“ – Kierkegaards Journale und die Frage nach dem protestantischen Arbeitsethos
Prof. Dr. Joachim Grage (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
13.45 - 14.30 Uhr
„um sich über das Sichtbare zu erheben“. Zur Ästhetik des Protestantismus am Beispiel der romantischen Umgestaltung des Greifswalder Doms
PD Dr. Tilman Beyrich (Universität Greifswald)
Moderation: Professor Dr. Joachim Schiedermair
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Organisatorische Hinweise
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg bietet diese Veranstaltung live als Zoom-Meeting an, in dem sich Zuschauende auch mit Videobeiträgen an der anschließenden Diskussion beteiligen können.
- Wir freuen uns, wenn Sie bei der Einwahl in Zoom Ihren Klarnamen angeben. Selbstverständlich können Sie an der Veranstaltung auch unter einem Pseudonym teilnehmen.
- Eine Liste aller Teilnehmenden ist für alle Beteiligten während der gesamten Veranstaltung einsehbar.
- Während des Vortrages sind die Mikrofone der Zuschauenden alle automatisch stumm geschaltet, um keine störenden Hintergrundgeräusche zu erzeugen. Die Kamera der Zuschauenden kann gern von Ihnen während des Vortrages angeschaltet werden.
- In der anschließenden Diskussion können Wortmeldungen bzw. Fragen über die Funktion „Hand heben“ angezeigt werden. Diese finden Sie – je nach Endgerät – unter dem Button „Teilnehmer“, „Mehr“ oder „Reaktionen“.
- Sie können die Hand auch wieder senken, wenn Sie die Frage zurückziehen wollen. Der Moderator/die Moderatorin führt eine Redeliste und erteilt in der Reihenfolge der Meldungen das Wort.
- Wenn Sie von dem Moderator/der Moderatorin aufgefordert werden, Ihre Frage bzw. Ihre Wortmeldung vorzubringen, werden Sie über die Benutzeroberfläche aufgefordert, Ihr Mikrofon anzuschalten. Gern können Sie dann, wenn noch nicht geschehen, auch Ihre Kamera anschalten. Insbesondere beim Vortragen von längeren Wortmeldungen ist dies gewünscht, damit die Vortragenden auch sehen können, wer die Frage stellt bzw. die Anmerkung macht.
- Selbstverständlich haben Sie darüber hinaus auch die Möglichkeit, Ihre Fragen schriftlich im Chat zu stellen.
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Zugang zum virtuellen Hörsaal des Kollegs
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