Männlichkeit, Gewalt und Krise

Öffentlicher Abendvortrag

Professor Dr. Niels Werber (Universität Siegen)
Mating means dying. Zur Männlichkeit der Drohnen in Entomologie und Literatur
Aus der Sicht der Insektenforschung gelten männliche Hautflügler als eine Art fliegende Waffe, die ihre Ladung unbekümmert um die eigene Existenz ins Ziel (nämlich eine Nymphe auf ihrem Hochzeitsflug) trägt.  Vor dem Hintergrund vielfacher Übertragungen zwischen sozialen Insekten und menschlichen Gesellschaften wird der Vortrag erkunden, was dies im besonderen für die literarische Konstruktion von Männlichkeit bedeutet. Sind Männer Drohnen, wie Mandeville nahelegt?

Professor Dr. Maren Lickhardt
(Universität Greifswald)
Projektionen von Männlichkeit in Unterhaltungszeitschriften der Zwanziger Jahre
Zivile Männerbilder werden in Bezug auf die Weimarer Republik oftmals übersehen. Zumeist wird diese Epoche gerade hinsichtlich ihrer Männlichkeitskonstruktionen als Nachkriegszeit begriffen, und der destabilisierte oder sich restabilisierende Mann steht im Mittelpunkt der Betrachtungen. Der Vortrag rekonstruiert jene zivilen Männlichkeitskonzepte, wie sie von Frauen und für Frauen in Mode- und Lifestylemagazinen entworfen werden und auch in der Literatur der Neuen Sachlichkeit kursieren. Er widmet sich also dem ‚Neuen Mann‘ der Zwanziger Jahre und der entsprechenden Projektionsperspektive, die eine ‚weibliche‘ ist.
Moderation: Professor Dr. Eva Blome


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