Die alternde Cosima Wagner nimmt den sehr jungen Strauss an die Hand, mit untrüglichem Instinkt für das erwachende Genie. Von dieser Hand wird er sich losreißen, nicht aber vom Sendungsgedanken des „Meisters“, Richard Wagner. Diesen Gedanken wird Strauss im neuen Jahrhundert mit seinen problematischen Geisteskräften: Nationalismus und Innerlichkeit, deutsches Lebensgefühl bis hin zum Umschlag zum Chauvinismus, unbedingt weiter verteidigen. In den späteren Jahren seines Lebens geschieht dies allerdings um den Preis, in den finstersten Dunstkreis der Macht und deren Apologeten zu gelangen und dort zu verharren, bis er den NS-Machthabern schließlich unbequem wurde. Gleichsam sein eigenes Lebensmotiv thematisierend nannte Strauss eines seiner letzten Werke: METAMORPHOSEN. Im Januar 1946 wurde es in Zürich uraufgeführt.
In der Lesung werden Texte und Briefe von Cosima Wagner, Hugo von Hofmannsthal, Stefan Zweig, Daniela Thode und Wieland Wagner verwendet.
Jovita Dermota lebt und arbeitet als Schauspielerin in München und Wien. Engagements führten sie an die Münchner Kammerspiele, das Schauspielhaus Zürich und das Residenztheater München. Sie entwickelte Soloproduktionen zu Persönlichkeiten wie Clara Schumann und Ingeborg Bachmann. 1999 erhielt sie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.
Moderation: Dr. Christian Suhm
Metamorphosen – Richard Strauss und die Familie Wagner
Öffentliche Lesung
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