Seit Anbruch des Millenniums bezieht das Verständnis von Geschichte, Erinnerungen und Erinnerungskulturen zunehmend gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Pluralität mit ein. Dies betrifft nicht nur Überlegungen zur Vielstimmigkeit der Historiographie einer Gesellschaft, in der „nicht mehr alle dieselbe Geschichte haben“ (Zafer Şenocak), sondern auch die Inhalte und Narrationen von Geschichte in einer von Mobilität, Migration, Vertreibung und globaler Vernetzung geprägten Welt. Auf der Tagung sprechen internationale Expert:innen aus Historischer Musikwissenschaft, Musikethnologie, Musikanthropologie, Soziologie und romanistischer Literaturwissenschaft über Musik als Dialog im Angesicht unterschiedlicher historiographischer Ansätze, über Verhandlungen von Zeitgeschichte und Erinnerungskultur in verschiedenen musikgebundenen Medienformaten, über die Hörbarkeit von Vergangenheitsvorstellungen und ihren politischen Strukturen sowie über die Temporalitäten, die beim Umgang mit geschichts- und erinnerungsrelevanten Themen im Rap, in zeitgenössischer Musik, im Musiktheater und in der populären Musik eine Rolle spielen.
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