Die Entstehung einer modernen Nationalidentität ist normalerweise mit dem Zeitalter Napoleons verknüpft, aber in Dänemark beginnt diese Bewegung schon im 18. Jahrhundert. Dort, wie in vielen deutschen Ländern auch, gab es eine enge Beziehung zwischen Vertretern des Adels und des gebildeten Bürgertums. Sie teilten mehr oder weniger progressive Aufklärungsideen, z. B. dass Freiheit zu Patriotismus führt. Die Begeisterung, aus einem Neuanfang heraus eine gesunde, freie, und egalitäre Gesellschaft aufzubauen, eine Gesellschaft die durch Bildung, Konsens und Respekt für universelle Werte wachsen würde, sieht man deutlich an der Entwicklung der Kunst im Dänemark des 18. Jahrhunderts.
Michelle Facos ist Professorin für Kunstgeschichte und Jüdische Studien an der Indiana University, Bloomington, wo sie auch seit 1995 unterrichtet. Sie promovierte 1989 am Institute of Fine Arts/New York University mit einer Arbeit über Nationalismus in der Schwedischen Kunst der 1890er Jahre. Ihre letzten Veröffentlichungen waren „Symbolist Art in Context“ (2008) und „An Introduction to Nineteenth-Century Art“ (2011). Michelle Facos erhielt u. a. Auszeichnungen der American-Scandinavian Foundation, der Amerikanischen Gesellschaft für Philosophie/Fulbright und der Alexander von Humboldt-Stiftung. Im akademischen Jahr 2010/2011 war sie Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Moderation: Christin Klaus M. A.