Jüdische Kultur und Geschichte spiegeln sich in materiellen Zeugnissen wider, deren Erforschung und Interpretation Gegenstand unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen ist. Objekte – vom Synagogenbauwerk bis zum Notenblatt, von der Torarolle bis zum Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs – geben auf vielfältige Art und Weise Auskünfte über historische, soziale und ökonomische, aber auch über künstlerische und geistige Entwicklungen. Solche Objekte systematisch zu dokumentieren, zu bewerten und zu kontextualisieren, sie zu erhalten und das Wissen um sie an eine breite Öffentlichkeit zu vermitteln ist eine Aufgabe, die nur interdisziplinär und mit Einbindung verschiedenster Institutionen (Hochschulen, Museen, jüdische Gemeinden, lokale Initiativen) erfolgreich und dauerhaft bewältigt werden kann.
Mit dem geplanten Netzwerk „Jüdische Sachkultur“ soll eine langfristige Kooperation unterschiedlicher Institutionen aufgebaut werden, in deren Rahmen die Forschung, die akademische Lehre, die Fortbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Bewahrung der Objekte und die öffentliche Vermittlung von Themen jüdischer Kultur und Geschichte auf breit gefächerter methodischer Grundlage stattfinden. Die Mitglieder des offenen Netzwerks streben einen intensiven Austausch an, um partnerschaftliche Forschungsvorhaben, Konferenzen und Publikationen umzusetzen. Damit wird erreicht, das Themenfeld „materielle Kultur“ im Hinblick auf jüdische Kultur in neuer Perspektive im wissenschaftlichen Diskurs zu verankern und größere Aufmerksamkeit auf die oftmals stark gefährdeten und kaum erschlossenen Sachzeugnisse selbst zu lenken.
Teilnahme nur auf persönliche Einladung