Neue Wege zur deutsch-polnisch-europäischen Geschichte

Öffentlicher Abendvortrag

Der Vortrag geht über eine traditionelle Reflexion zu den Methoden der Forschungen zur Vergangenheit hinaus. Allein der Bezug auf die „deutsch-polnisch-europäische Geschichte“ führt aus den in sich geschlossenen akademischen Kreisen in den öffentlichen Raum, in die Strategien und die Realisierung der „Erinnerungspolitik“. Welchen Platz nehmen Wissenschaftler in öffentlichen Auseinandersetzungen über die Vergangenheit ein? Welche „neuen Wege“, aber auch Gefahren, entstehen durch die Popularität der Repräsentation der Vergangenheit in der Gegenwart sowie durch die Diversifikation der Erzählenden, die die gesellschaftlichen Vorstellungen über die Vergangenheit formen? Anhand von aktuellen Kontroversen und Ausein­andersetzungen um die Geschichte in Polen und Deutschland soll ein Versuch unternommen werden, diese Frage zu beantworten.
Professor Dr. Robert Traba war von 1995 bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Historischen Instituts Warschau, danach am Institut für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften, und seit 2006 ist er Direktor des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Er übernahm eine Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin und ist Mitglied zahlreicher polnischer und internationaler Wissenschaftsgremien, u.a. im Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Darüberhinaus ist Robert Traba Mitglied des Stiftungsrates und stellvertretender Vorsitzender des internationalen Beirats der Stiftung Topographie des Terrors, Träger mehrerer Preise, u.a. des Deutsch-Polnischen Preises für besondere Verdienste um die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen (2003) sowie des Jerzy-Giedroyc-Preis für das Buch „Wschodniopruskość“. Tożsamość regionalna i narodowa w kulturze politycznej Niemiec [Ostpreußen - die Konstruktion einer deutschen Provinz. Eine Studie zur regionalen und nationalen Identität, dt. Ausgabe 2010] (2007). Das 9-bändige Werk Deutsch-Polnische Erinnerungsorte gab er 2012/2013 mit heraus.
Moderation: Professor Dr. Alexander Wöll


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