Die Rede von Normativität ist ambivalent: Normen versprechen Identifikation, Eindeutigkeit und Orientierung in einer komplexen Welt, und zugleich weisen Normen auf die Möglichkeiten von Freiheit hin. Ihre Grundlagen sind dabei nicht immer verständlich, und im Zweifel können Normen selbst im Konflikt zueinander stehen. Normverständnisse in Recht und Religion stehen an diesem Abend zur Debatte: was sie verbindet, was sie trennt und ob im Konfl iktfall ein Ausgleich unterschiedlicher Normverständnisse zwischen den Religion(en), Staat und Gesellschaft gefunden werden kann. Christoph Möllers studierte rechtswissenschaften, Philosophie und Komparatistik. Er ist gegenwärtig Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verlieh ihm 2016 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis. Kürzlich erschien seine Monografie „DieMöglichkeit der Normen. Über eine Praxis jenseits von Moralität und Kausalität“ (Suhrkamp, 2015).
Podium: Professor Dr. Claus Dieter Classen, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht (Greifswald), Matthias Crone, Bürgerbeauftragter des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Moderation: Dr. Christian Berkenkopf