Die Beschäftigung mit den Gattungen bzw. künstlerischen Verfahrensweisen des Pasticcio und des Pastiche hat seit der Einführung des Internet 2.0 und die daran angeschlossenen veränderten Produktions- und Rezeptionsweisen von Kunst zunehmend an Relevanz gewonnen. Das gegenwärtige künstlerische Arbeiten mit präexistenten Materialien affiziert dabei nicht nur den Werkbegriff, den Umgang mit sozialen Geschlechterdefinitionen oder der kulturellen Erinnerung. Es steht auch in enger Verbindung mit dem alltäglichen, improvisatorischen Handeln im Hinblick auf kulturelle Integration oder die Auflösung des Autorbegriffs. Anhand aktueller künstlerischer Auseinandersetzungen mit dem Pasticcio/Pastiche aus den Bereichen Kunst, Musik und Literatur werden in der Diskussion ästhetische und soziokulturelle Auswirkungen zeitgenössischen künstlerischen Komponierens, Schreibens und ihrer wissenschaftlichen Einordnung ausgelotet.
Moderation: Professor Dr. Gesa zur Nieden