Fy og Bi, Majakka ja Perivaunu, Triplesec et Rondouillard, Watt en 1/2 Watt, Zoro és Huru, Düztaban ve Bastibacak: Das dänische Komikerpaar Pat und Patachon war weltweit unter den verschiedensten Namen bekannt. Carl Schenstrøm und Harald Madsen spielten zwischen 1921 und 1940 in knapp fünfzig Filmen, die in Dänemark, aber auch in Schweden, Spanien, England, Österreich und nicht zuletzt Deutschland gedreht wurden, das erste Filmkomikerpaar der Welt, das erst ab 1927 durch Laurel und Hardy Konkurrenz bekam. Ihr Ruhm konnte sich durchaus mit heutigen Popstars messen: Als Schenstrøm und Madsen z. B. 1931 Hamburg besuchten, warteten 20.000 begeisterte Fans am Bahnhof auf sie; sie wurden auf Porzellantellern ebenso verewigt wie als Comicfiguren. Frühzeitig war es gelungen, Pat und Patachon als Marke zu etablieren. Was aber war das Geheimnis ihrer Komik und ihres Erfolges? Warum waren die Zuschauer der zwanziger und dreißiger Jahre so fasziniert von den Geschichten der liebenswerten dänischen Underdogs und deren kleinbürgerlichen Idyllen? Und wie stehen Pat und Patachon zu den zeitgleichen Filmkomikern, mit denen sie konkurrierten? Der Vortrag wird diese Fragen diskutieren sowie einen Überblick über die Filme der Serie und ihre Überlieferungsgeschichte geben.
Im Anschluss wird um 21:00 Uhr der Film “Pat und Patachon, die Filmhelden” (1928) mit Livemusik von Thomas Putensen gezeigt.
Stephan Michael Schröder ist seit 2005 Professor für Skandinavistik/Nordische Philologie an der Universität zu Köln. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit der Geschichte vor allem des dänischen Stummfilms. Seine letzte einschlägige Publikation war das zweibändige Werk „Ideale Kommunikation, reale Filmproduktion. Zur Interaktion von dänischer Literatur und Kino 1909–1918“ (2011).