Ein medizinischer Eingriff ist allenfalls dann gerechtfertigt, wenn der „mündige Patient“ ihm (nach Aufklärung durch den Arzt) zugestimmt hat. Eingriffe ohne autonome Zustimmung gelten als paternalistisch und sind unter Umständen sogar strafbar. Allerdings sind Fälle gar nicht so selten, in denen das Entscheidungsverhalten des Patienten widersprüchlich erscheint. Wie soll sich in diesen paradoxen Situationen der Arzt verhalten? Dazu werden drei charakteristische Fälle vorgestellt und diskutiert.
Jan C. Joerden (*1953) ist Professor für Strafrecht, insbesondere Internationales Strafrecht und Strafrechtsvergleichung, Rechtsphilosophie und Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Ethik an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählen u. a. medizinrechtliche und medizinethische Fragen. Seit Oktober 2007 ist er Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg und forscht zum Thema „Allgemeine Rechtsgrundsätze im aktuellen Strafrechtsdenken“.
Moderation: Professor Dr. Joachim Lege