Die letzten zwei Jahrzehnte stellen eine Erfolgsgeschichte der polnisch-deutschen Beziehungen in dem gemeinsamen, freien Europa dar. Um sich zu entwickeln und wettbewerbsfähig zu sein, müssen wir immer aufs neue Ziele und Werte definieren, Wege zur immer engeren Integration und Zusammenarbeit suchen. Gemeinsam müssen wir Antworten auf die Fragen finden, welche Richtung die Europäische Union einschlägt und wo wir ihren Platz in den nächsten Jahrzenten sehen.
Der Vortrag enthält mehrere Vorschläge, wie man solche Ziele definieren kann. Er zeigt auch die Einigung als eine Aufgabe, die eines ständigen Engagements und einer weisen Nutzung des historischen Gedächtnisses bedarf, gleichzeitig jedoch eine große Chance für beide Nationen bedeutet.
Irena Lipowicz (*1953) ist polnische Rechtswissenschaftlerin und Diplomatin, Sejm-Abgeordnete und Professorin an der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Warschau sowie seit 2010 Bürgerbeauftragte von Polen. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft wurde sie 1981 promoviert und habilitierte sich 1992. Im Jahr 1980 wurde sie Mitglied der Solidarność. Seit 1998 hat Irena Lipowicz den Lehrstuhl für das Verwaltungsrecht an der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Warschau inne. 2000 wurde sie Botschafterin Polens in Österreich. Im November 2004 ernannte man sie zur Vertreterin des polnischen Außenministeriums in Sachen deutsch-polnischer Beziehungen. 2008 übernahm sie die Direktion der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Zusammen mit Gesine Schwan leitete Irena Lipowicz das Deutsch-Polnische Forum. Sie erhielt das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Moderation: Dr. Christian Suhm