Pursuing New Avenues in Anti-Influenza Therapy

Die Influenza ist immer noch eine der großen Seuchen der Menschheit. Trotz aller Impfmaßnahmen fordern Infektionen mit Influenza-Viren Jahr für Jahr viele Todesopfer. Außerdem haben diese Viren das Potential, weltweite Epidemien (Pandemien) auszulösen. Experten sind sich einig, dass wir für die Frühphase einer Pandemie in Ermangelung eines frühen Impfschutzes dringend neue antivirale Substanzen benötigen. Unser derzeitiges Arsenal von antiviralen Medikamenten ist limitiert auf wenige Substanzen, die zudem leicht Resistenzen auslösen. Es gibt jedoch zunehmend innovative Ansätze, die nicht mehr auf das Virus selbst, sondern auf die Wirtszelle oder das Immunsystem abzielen. Durch Behandlung der Wirtszelle mit solchen neuen Wirkstoffen kann das Virus die beeinträchtigten zellulären Funktionen nicht ersetzen und somit bleiben Resistenzen aus. Der Vortrag gibt Beispiele für solche neuen Strategien, die einen Paradigmenwechsel in der antiviralen Therapie gegen Grippe darstellen.
Professor Dr. Stephan Ludwig studierte Chemie an der Universität Gießen und promovierte am dortigen Institut für Virologie. Nach der Promotion wechselte er an die Universität Würzburg und habilitierte sich dort im Jahre 2000. Im Jahr 2001 folgte er einem Ruf an die Universität Düsseldorf auf eine Professur für Molekulare Medizin. Seit dem Jahr 2004 ist er Direktor des Instituts für Molekulare Virologie am Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung der Universität Münster. Er beschäftigt sich hier mit der Zellbiologie von Influenza-Viren und hat eine Reihe neuer Strategien gegen Grippeviren entwickelt. Für diese Arbeiten erhielt er im Jahr 2002 den Preis für Medizinische Forschung der GlaxoSmithKline Stiftung. Seit 2007 ist er Sprecher des bundesweiten Influenza-Forschungsnetzwerkes FluResearchNet und seit 2009 Prorektor für Forschung der Universität Münster.
Moderation: Professor Dr. Dr. h. c. Thomas C. Mettenleiter
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.