Die deutschen Universitäten des 19. und 20. Jahrhunderts stellten nicht nur Orte der Gelehrsamkeit dar, sondern wurden von der größten akademischen Gruppe, den Studierenden, auch als Räume perpetuierter Gewalt und suspendierter Normen wahrgenommen. Der radikale Teil der Studierenden bildete zwar stets nur eine Minderheit, trug seine Ideen und Ideologien aber wirkungsvoll aus der Gesellschaft an die Universitäten und von dort wieder zurück. Infolge dieser Entwicklungen blieben die Hochschulen weder von den Wertemustern des Vormärz, noch vom Radauantisemitismus der Nationalsozialisten oder von den Studentenunruhen der 68er verschont.
Die Tagung, bei der nationale wie internationale Experten über studentische Protest- und Gewaltformen zwischen den Befreiungskriegen und dem Bologna-Prozess diskutieren, nimmt deutschlandweite Entwicklungen ebenso in den Blick wie repräsentative Fallbeispiele. Im Mittelpunkt stehen der Eigensinn jugendkultureller Lebenswelten und die politischen Aktionsformen potentieller Eliten. Immerhin rückten die radikalen Studierenden nach Abschluss ihrer Studien oftmals in führende gesellschaftliche oder staatliche Positionen auf und beeinflussten mit dem ihnen eigenen Politikverständnis die Entwicklung Deutschlands auf vielfältige Weise.
Die Tagung und der öffentliche Abendvortrag mit anschließender Podiumsdiskussion stehen allen Die internationale Fachtagung des Alfried Krupp Interessierten offen Die internationale Fachtagung des Alfried Krupp Interessierten offen.
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