Revolutionen – oder, anders gesagt, Episoden raschen, plötzlichen und tiefgreifenden Wandels – sind ein klassischer Gegenstand der Geschichtswissenschaft. Zugleich sind sie ein schwieriges Thema, denn über die Definition des Phänomens besteht ebenso wenig Einigkeit wie über die Möglichkeit, im Ablauf von Revolutionen Muster zu erkennen, die sich zu etwas wie einer Revolutionstheorie verdichten ließen. Auch ist umstritten, seit wann es zu Revolutionen (im Gegensatz zu Revolten, Aufständen, Unruhen usw.) kommt. Der Vortrag wird diese Probleme an ausgewählten empirischen Beispielen erörtern.
Andreas Fahrmeir studierte in Frankfurt am Main und Montreal Mittlere und Neuere Geschichte, Englische Philologie und Geschichte der Naturwissenschaften. Auf die Promotion in Cambridge folgten Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut London, Berater bei McKinsey & Co., Heisenberg-Stipendiat und schließlich der Ruf auf eine Professur an der Universität zu Köln. Seit 2006 ist er Professor für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt 19. Jahrhundert an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Moderation: Maik Wöhlert