Romantische Architektur

Caspar-David-Friedrich-Vorlesung,Öffentlicher Abendvortrag
Foto: Vincent Leifer

Im Gegensatz zur romantischen Malerei hat die romantische Architektur in der Forschung der letzten Jahre weniger Beachtung gefunden. So bleibt insbesondere die Frage offen, welche Bauwerke zur romantischen Architektur zählen. Grenzen einige Forscher den Bestand auf Gebäude im neo-gotischen Baustil ein, ist seit Siegfried Giedion die Rede vom romantischen Klassizismus gebräuchlich. Nach seiner Auffassung umfasst die romantische Architektur damit auch Bauwerke im klassizistischen Stil. So scheint einerseits der Stil entscheidend, andererseits stehen architektonische Prinzipien im Vordergrund, die stilübergreifend sind. Vor diesem Hintergrund versucht der Vortrag das Forschungsfeld neu abzustecken und auch mit aktuellen Ansätzen, die für die Malerei entwickelt wurden, zu verbinden. Im Zentrum werden neben Werken von Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich besonders Arbeiten von Karl Friedrich Schinkel stehen, um für den Berliner Künstler das spezielle Verhältnis von Architektur und Malerei in seinen Werken auszuloten.

Jörg Trempler hat sich 2010 mit einer Arbeit über Katastrophenbilder an der Berliner Humboldt-Universität habilitiert und vertritt in diesem Semester den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Universität Greifswald. Seit seiner Dissertation über Karl Friedrich Schinkels Wandbildprogramm am Alten Museum in Berlin (2001) beschäftigt er sich mit der Architektur der Romantik. 2007 erschien zum Thema das Buch „Schinkels Motive“. Jörg Trempler ist seit 2008 Mitglied der DFG Kolleg-Forschergruppe „Bildakt und Verkörperung“ an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Moderation: Dr. Birte Frenssen


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