„Schweben zwischen Extremen”. Romantische Selbstbeschreibungen von Novalis bis zur Popkultur

Caspar-David-Friedrich-Vorlesung,Öffentlicher Abendvortrag

Um 1800 wird von Novalis und anderen eine Form der Weltdeutung und Selbstbeschreibung entwickelt, die seitdem als Modell vorhanden ist, in verschiedenen Kulturen und Kontexten wieder aufgegriffen, dabei verändert und aktualisiert wurde. Der Vortrag versucht die wesentlichen Konstituenten romantischer Sinnstiftung zu bestimmen, um dann an zwei Beispielen aus der Rock- und Popmusik zu zeigen, welche Leistungen das Modell Romantik erbringt. Dabei wird es um Bob Dylan und Vertreter der jüngeren deutschsprachigen Popmusik gehen (Tocotronic, Wir sind Helden etc.). Das von Novalis so genannte „Schweben zwischen Extremen“ erweist sich als Möglichkeit, an einer starken Vorstellung von Wahrheit festzuhalten, um gleichzeitig Fixierungen abzustreifen.
Professor Dr. Dirk von Petersdorff, geboren 1966, ist Schrifsteller und Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Jena. Seit 2004 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, war 2011/12 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin sowie 2013 Writer in Residence an der Washington University St. Louis. Sein literarisches Werk wurde u. a. mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet. Von Dirk von Petersdorff ist zuletzt erschienen: Geschichte der deutschen Lyrik. (C. H. Beck 2008); Nimm den langen Weg nach Haus. Gedichte. (C. H. Beck 2010); Wie schreibe ich ein Gedicht? Kreatives Schreiben: Lyrik. (Reclam 2013).
Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher


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