Stil versus Gesinnung. Heinrich Heines nachromantische Ästhetik

Öffentlicher Abendvortrag

Heinrich Heine als Kritiker und Fortsetzer der Romantik: Der politische Prosaist polemisierte gegen die Romantik, namentlich Friedrich Schlegel, wegen ihres „Gegenwarts“-Verlusts. Der Autor eines ästhetischen Programms und dessen Stils ist Schüler der Romantik, nicht zuletzt Friedrich Schlegels. Dieser Widerspruch ist das Thema: Die Spannung zwischen politischem Gehalt (Revolution) und romantischer Ästhetik (Ironie, Mythologie, Symbolismus) erklärt, warum Heinrich Heines politisches Engagement nicht zur „Gesinnungs“-Prosa verdarb.
Professor em. Dr. Karl Heinz Bohrer war bis 1997 Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Bielefeld, seitdem u.a. regelmäßige Gastprofessuren an der Stanford University. Nach dem Studium an der Universität Göttingen und der Promotion an der Universität Heidelberg habilitierte er sich 1978 an der Universität Bielefeld. Zuvor war er Literaturredakteur und England-Korrespondent bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, von 1984 bis 2011 war er Herausgeber des Merkur. Zuletzt erschienen u.a. die folgenden Bücher: Das Tragische. Erscheinung, Pathos, Klage. (2009), Selbstdenker und Systemdenker. Über agonales Denken (2011), Granatsplitter. Eine Erzählung (2012).
Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher


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