Absprachen in Strafprozessen stoßen in der Öffentlichkeit vor allem dann auf Unverständnis, wenn es sich um prominente Angeklagte wie Josef Ackermann oder Peter Hartz handelt. Vor kurzem hat der Bundestag nun die Voraussetzungen der Verständigung im Strafverfahren erstmals gesetzlich geregelt. Der Vortrag behandelt vor diesem Hintergrund Ursachen, Probleme und Auswirkungen jener Verhandlungs“kultur“, die bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten den Strafprozess in Deutschland prägt. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung dem Konsens für das Phänomen der Absprachen im Strafverfahren zukommt.
Frank Saliger (*1964) ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie an der Bucerius Law School, Hamburg. Er promovierte mit der Arbeit „Radbruchsche Formel und Rechtsstaat“ und habilitierte sich 2003 mit einer Untersuchung zum Thema „Parteiengesetz und Strafrecht“. Professor Saliger forscht schwerpunktmäßig im Besonderen Teil des Strafrechts sowie in den Bereichen Wirtschaftsstrafrecht, Umweltstrafrecht, Medizinstrafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie.
Moderation: Professor Dr. Joachim Lege