Strukturen, Kontexte, Performanzen. Tendenzen der Sprachwissenschaft in den letzten fünfzig Jahren

Öffentlicher Abendvortrag

Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, wie die Sprachwissenschaft in den letzten fünfzig Jahren ihren Gegenstand „Sprache“ konstruiert hat. Betrachtet werden zunächst die Auffassungen von der Sprache als Struktur und dem Sprachgebrauch als Handlung in Kontexten. Heute wird Sprache mehr und mehr in Interaktion mit anderen semiotischen Systemen (u.a. Bild, Design) gesehen, so dass nun auch die sprachlichen Oberflächen, die Performanzen, als eine hochgradig funktionale Ressource erkannt und beschrieben werden. Der Vortrag führt in diese sprachtheoretischen Modifikationen des Gegenstandes „Sprache“ mit der Absicht ein, das Schwerpunktthema dieser „Literatur. Kultur. Theorie“-Reihe zu konturieren.

Jürgen Schiewe (*1955), Studium der Fächer Germanistik, Philosophie und Geschichte in Regensburg und Freiburg i.Br., Promotion 1986, Habilitation 1994, seit 2003 Inhaber des Lehrstuhles für Germanistische Sprachwissenschaft an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.
Forschungsschwerpunkte: Sprachgeschichte, Sprache und Öffentlichkeit, Geschichte der Universitätssprachen, Sprachkritik. Seit 2005 Herausgeber von Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur (zus. mit Martin Wengeler), seit 2008 ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Jüngste Buchpublikationen: Witzkultur in der DDR. Ein Beitrag zur Sprachkritik (zus. mit Andrea Schiewe, 2000), Öffentlichkeit. Entstehung und Wandel in Deutschland (2004), Sprachkritik. Ansätze und Methoden der kritischen Sprachbetrachtung (zus. mit Jörg Kilian und Thomas Niehr, 2010).


Moderation: Dr. Christian Suhm


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