Wahlen waren im ‚Alten Europa‘ vom 14. bis 18. Jahrhundert auf allen Ebenen der Ständegesellschaft allgegenwärtig, aber sie folgten einer ganz anderen Logik als im modernen demokratischen Rechtsstaat. Die oft hochkomplizierten Wahlverfahren hatten mit Demokratie wenig zu tun. An zwei Beispielen sollen grundlegende Unterschiede zur Moderne herausgearbeitet werden: an der römisch-deutschen Königswahl und an den städtischen Ratswahlen.
Barbara Stollberg-Rilinger ist seit 1997 Professorin für Geschichte der frühen Neuzeit an der Universität Münster. Promoviert wurde sie 1985 an der Universität zu Köln mit einer Dissertation zum Thema „Der Staat als Maschine“. 1994 habilitierte sie sich mit einer Arbeit über den Wandel des Repräsentationsbegriffs in der Spätphase des Römisch-deutschen Reiches. Von 2004 bis 2011 war sie Sprecherin eines interdisziplinären Sonderforschungsbereichs zum Thema „Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme“. Derzeit ist sie Sprecherin des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ an der Universität Münster. Ihr Hauptforschungsfeld ist die Kultur- und Ideengeschichte des Politischen in der Frühen Neuzeit; ihr besonderes Interesse gilt politischen Verfahren und Ritualen in der ständisch-korporativen Gesellschaft.
Jüngste Veröffentlichungen: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation vom Spätmittelalter bis 1806, 4.. Aufl. München 2009; Die Aufklärung, Stuttgart 2011; Des Kaisers alte Kleider. Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches, München 2013; Rituale, Berlin 2013.
Moderation: Dr. Hedwig Richter
Symbolik und Technik des Wählens in der Vormoderne
Öffentlicher Abendvortrag
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