Nach wie vor führt die Tuberkulose die weltweite Statistik der tödlichen Infektionskrankheiten an. 2008 verstarben an dieser Erkrankung nach Schätzung der WHO über 1,8 Millionen Menschen. In Deutschland ist auf Grund der Fortschritte der Hygiene seit Jahren ein steter Rückgang der Tuberkulose zu verzeichnen, so dass im Jahr 2008 nur noch 4.543 Neuerkrankungen gemeldet wurden. Trotz der seit Jahren anhaltend rückläufigen Tendenz ist die Tuberkulose nach wie vor differentialdiagnostisch zu berücksichtigen und ihr nicht selten untypischer Verlauf vor allem bei Personen in ansonsten guter körperlicher Verfassung einzukalkulieren. Der Vortrag konzentriert sich vor allem auf die Prävention der Weiterverbreitung der Tuberkulose bei Verdacht oder gesicherter Diagnose innerhalb von medizinischen Einrichtungen sowohl zum Schutz der Mitarbeiter als auch zur Unterbindung einer nosokomialen Übertragung.
Axel Kramer (*1946 in Gotha) studierte in Greifswald Medizin und leitet seit 1990 das Institut für Hygiene und Umweltmedizin an der Universität Greifswald. Nach der Wiedervereinigung wird er weltweit regelmäßig zu Gastvorträgen und webinars eingeladen. Aktuell ist er Invited Professor an der Postgraduate School der Tokyo Healthcare University. Als Pastpräsident der DGKH (seit 2010) und Mitglied der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch Institut Berlin (seit 1993) ist er maßgeblich an der Entwicklung der Krankenhaushygiene in Deutschland beteiligt. Als einer der drei Begründer des Zentrums für Innovationskompetenz “Plasma-Tissue Interactions” (plasmatis) des Leibniz Instituts für Plasmaforschung und Technologie in Greifswald und der Universität Greifswald und Sprecher des Campus PlasmaMed hat er maßgeblich zur Etablierung der Plasmamedizin am Standort Greifswald beigetragen.
Moderation: Professor Dr. med. Stefan Diederich