Tuberkulose: Vergessen, aber nicht besiegt

Öffentlicher Abendvortrag

Schon mehrfach totgesagt, bleibt die Tuberkulose mit jährlich 9 Millionen Krankheitsfällen und 1,5 Millionen Todesfällen die bedrohlichste Infektionskrankheit. Vermehrt kommt es zu multiresistenten Krankheitsfällen, die schwierig oder gar nicht behandelbar sind. Koinfektionen mit HIV führen dazu, dass die Tuberkulose die häufigste Todesursache bei AIDS-Patienten darstellt. Bis 2035 will die WHO die Morbidität um 90 % und die Mortalität um 95 % senken. Dieses ehrgeizige Ziel kann nur erreicht werden, wenn bessere Impfstoffe, Medikamente und Diagnostika zur Verfügung stehen. Auch wenn Forschung und Entwicklung kostenintensiv sind, zahlt sich diese Investition aus, da die Tuberkulose jedes Jahr Unkosten von über 100 Milliarden Euro verursacht.
Professor Dr. Dr. h. c. Stefan H. E. Kaufmann ist seit 1993 Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie und seit 1998 Professor für Mikrobiologie und Immunologie an der Charité in Berlin. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der European Molecular Biology Organization. Seine wissenschaft­lichen Leistungen wurden mit zahlreichen Preisen und Ehrungen gewürdigt. Als Mitglied der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI) setzte er sich für Impfung zur Bekämpfung der Kleinkindsterblichkeit ein. Als Mitglied der European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP) unterstützt er die klinische Testung neuer Interventionsmaßnahmen für Krankheiten der Armut.
Moderation: Professor Dr. Barbara Bröker


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