Weist der Diskurs über die Gabe in die Richtung einer Auskehr aus der Herrschaft des Ökonomischen? Verspricht er in diesem Sinne, an die Grundlagen des Sozialen diesseits oder jenseits des Ökonomischen zu erinnern? Durch diesen Diskurs ist eine Verwirrung entstanden, die die übliche rhetorische Beschwörung solcher Grundlagen durchkreuzt und dazu zwingt, aufs Neue zu ermitteln, ob das Geben von radikaler Bedeutung sein könnte für das, was man gemeinhin menschliches Zusammenleben nennt. Was kann oder muss man sich von ihm versprechen, insofern es durch einseitiges Geben gestiftet und eröffnet, getragen oder von neuem inspiriert wird?
Prof. Dr. Burkhard Liebsch, geb. 1959, lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Fakultät für Sozialwissenschaften
und Philosophie der Universität Leipzig
Moderation: Dr. Veronika Hoffmann