Vom fremden Neuen zum nicht mehr neuen Fremden: Über den Wandel der Ästhetik nach der Postmoderne

Öffentlicher Abendvortrag

Ausgehend von der These, dass die Kunst und Literatur der Postmoderne der bislang letzte Versuch einer Erneuerung der Avantgarde war, wird zu zeigen gesucht, in welche Richtung die Entwicklung weiter ging. Es ist zwar offensichtlich, dass die seit dem Beginn der Moderne dominante „Ästhetik des Fremden“ in Geltung blieb, aber es wurde immer schwieriger, radikales Befremden im Sinne eines „Shock of the New“ zu erzeugen. Dass vielmehr – zumindest bei Kennern – der Eindruck des Deja vu die Oberhand gewann, mag nicht sehr überraschen. Der tiefgreifende Wandel der Ästhetik, der damit einher ging, ist jedoch nicht so offensichtlich und verdient besondere Aufmerksamkeit.
Professor em. Dr. Dr. Herbert Grabes studierte Philosophie, Anglistik und Germanistik in Köln und promovierte dort 1962 über Erkenntnis­theorie. Danach konzentrierte er sich auf die Literaturwissenschaft und habilitierte sich 1969 in Mannheim für Englische Philologie. 1970 auf den Lehrstuhl für Neuere englische und amerikanische Literatur an der Justus-Liebig-
Universität Gießen berufen und trotz mehrerer ehrenvoller Rufe dort tätig geblieben, hat er sich einem breiten Themenkreis systematischer und historischer Ausrichtung gewidmet, der von der englischen Literatur des Mittelalters bis zum amerikanischen Drama der Gegenwart und von der konkreten Werkinterpretation bis zu allgemeinen Grundsatzfragen der Literaturwissenschaft und Ästhetik reicht. Ein besonderes Interesse für den Zusammenhang zwischen Literatur, Kunst und philosophischer Ästhetik begleitet dabei bis heute seine Arbeit, die in mehrfachen Ehrendoktorwürden Anerkennung fand.     
Moderation: Werner Fitzner M. A.


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