Die Frage nach den Mechanismen elementarer Lebensprozesse ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst. Es besteht kein Zweifel darüber, dass das Zeitalter der Genomics unser Wissen vom Leben auf eine völlig neue Stufe gestellt hat. Dabei kommt der Proteomics eine besondere Rolle zu, da sie sich mit den „eigentlichen Spielern des Lebens“, den Proteinen befasst.
Im ersten Teil des Vortrages wird gezeigt, dass wir heute in der Lage sind, Lebensprozesse einfacher Organismen „als Tanz ihrer Proteine“ in einer Vollständigkeit abzubilden, wie man das noch vor wenigen Jahren für undenkbar gehalten hätte.
Im zweiten Teil des Vortrages wird die interfakultäre Proteomplattform der Greifswalder Universität vorgestellt, die sich in bewährter Zusammenarbeit zwischen Mikrobiologen und Medizinern solch zentralen Fragen wie der Pathogenomics und Infektionsbiologie oder der „Personalized Proteomics“ als Säule einer individualisierten Medizin widmet.
Michael Hecker ist Professor für Mikrobiologie am Institut für Mikrobiologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Akademie der Wissenschaften von Hamburg, korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften, Fellow of the American Academy of Microbiology sowie Chairman (Bacteriology and Applied Microbiology) der International Union of Microbiological Societies (IUMS). Sein Hauptarbeitsgebiet ist die bakterielle Proteomanalyse.
Moderation: Professor Dr. Bärbel Friedrich