Als „Palaea / Paleja” (zunächst: Altes Testament) bezeichnet man ein Genre von Anthologien zur alttestamentlichen Geschichte. Es umfasst die byzantinische Palaea Historica und die kirchenslavische Tolkovaja Paleja sowie deren chronographische Bearbeitungen. Die Paleja-Literatur paraphrasiert die großen Erzählkränze zwischen Weltschöpfung und Königszeit, denen zugleich zahlreiche Ausschmückungen beigegeben werden. Diese Zusätze greifen auch verschiedene jüdische und christliche Apokryphen auf. Zum Teil sind deren Vorlagen inzwischen verloren gegangen, so dass die Passage in der Paleja heute ihr einziges Relikt darstellt. Als ein besonderer Zweig der Bibelrezeption steht die Paleja im Horizont der so genannten europäischen Historienbibeln, die aus der frühjüdisch-christlichen Fortschreibung des Bibeltextes hervorgehen. Sie ist eng mit anderen Genres, vor allem aber mit der christlichen Chronographie verbunden. Diesem großen literarischen Zusammenhang und den vielfältigen intertextuellen Vernetzungen der Paleja-Literatur geht die Fachtagung „Von der Historienbibel zur Weltchronik” nach.
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21. September 2017
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