Obwohl Wagner seit jeher für die Kunst seiner Orchesterbehandlung berühmt ist, scheint sich die faszinierende Welt des wagnerschen Orchesterklangs dem verstehenden Zugriff gleichzeitig auch zu entziehen. Trotz bahnbrechender Analysen und Untersuchungen von Theodor W. Adorno, Egon Voss und anderen ist sie, was das wissenschaftliche Verständnis angeht, in Teilen noch heute eine terra incognita. Der Vortrag versucht anhand einiger Klangbeispiele vom „Rienzi“ bis zum „Ring“ Facetten von Wagners Dramaturgie des Orchesterklangs zu beleuchten und unterschiedliche Zugänge aufzuzeigen.
Professor Dr. Tobias Janz wurde 1974 geboren und studierte Klavier, Kammermusik und Musiktheorie an der Musikhochschule Lübeck sowie Musikwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach seinen Diplomabschlüssen in Klavier und Musiktheorie wurde er 2005 mit einer Dissertation über die Dramaturgie des Orchesterklangs in Wagners Ring des Nibelungen promoviert. 2006 bis 2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen des DFG-Forschungsprojekts „Musikalische Selbstreflexion. Musik über Musik im 19. Jahrhundert“ am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln. Seit Oktober 2007 ist er Juniorprofessor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Musik des 17. bis 21. Jahrhunderts, die Theorie und Praxis der musikalischen Analyse, Philosophie der Musik und Musikästhetik sowie die Moderneforschung.
Moderation: Professor Dr. Walter Werbeck
Wagners Orchester und sein Klang
Öffentlicher Abendvortrag
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