Warum den Koran übersetzen und wie?

Öffentliche Lesung
Foto: Vincent Leifer

Immer wieder ist zu lesen oder zu hören, der Koran dürfe nicht übersetzt werden. Doch der Koran wurde bereits seit sehr früher Zeit übersetzt, da ein großer Teil der Bekenner des Islams keine Kenntnis des Arabischen besaß und bis heute nicht besitzt. Da das geoffenbarte Gotteswort nach islamischem Verständnis jedoch untrennbar mit der arabischen Sprache verbunden ist, werden Übersetzungen nur unter der Voraussetzung toleriert, dass dabei lediglich die Bedeutung des Korans übersetzt bzw. erklärt werde. Die neue, zu einem großen Teil in Greifswald 2007/2008 entstandene Übersetzung, versucht, dem Dilemma eines dogmatisch gefesselten Textverständnisses zu entgehen und dem Lesepublikum einen literarisch ansprechenden und dem Inhalt angemessenen Text zu bieten.

Hartmut Bobzin (*1946) ist seit 1992 Professor für Islamwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er studierte Evangelische Theologie, Religionswissenschaft, Indologie und Semitistik in Marburg und Arabistik in Damaskus. 1986 wurde Hartmut Bobzin mit dem Thema Der Koran im Zeitalter der Reformation habilitiert. Zu seinen Hauptarbeitsgebieten zählen die Koranforschung und die Rezeptionsgeschichte des Islams in Europa. Von 2007 bis 2008 war er Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald.

Moderation: Professor Dr. Christfried Böttrich


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