Was man über Wissen wissen sollte — erkenntnistheoretische Wege von Platon über Kant zu Popper

Öffentlicher Abendvortrag
Foto: privat

Mit dem Wissen hat es eine besondere Bewandtnis. Wer behauptet, etwas zu wissen (und es nicht nur zu glauben, zu vermuten oder zu ahnen), ist sich einer Sache sicher. Traditionellerweise wird in der Erkenntnistheorie nur dann von Wissen gesprochen, wenn eine Überzeugung nicht nur wahr, sondern auch gerechtfertigt ist. Streitig ist jedoch, welcher Art und wie stark die Rechtfertigung für Wissen sein muss. Besonders hohen Rechtfertigungsstandards soll wissenschaftliches Wissen genügen. In den Wissenschaften spielen neben der Erfahrung (Experimente) auch etablierte Theorien (Hintergrundwissen) und aus diesen abgeleitete Methoden eine wichtige Rolle. Im Vortrag soll der Wissensbegriff entlang der erkenntnistheo­retischen Positionen von Platon, Kant und Popper diskutiert werden. Das Hauptaugenmerk wird dem wissenschaftlichen Wissen gelten, um Aufschluss über das für Wissen generell konstitutive Bedingungsverhältnis von (theoretischen) Annahmen und (empirischen) Bestätigungen zu geben.
Dr. Christian Suhm, geboren 1970 in Wuppertal, studierte Philosophie, Psychologie, Klassische Philologie und Physik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er 2003 mit einer Arbeit über den Wissenschaftlichen Realismus promoviert wurde. Von 2003 bis 2009 war er Wissenschaftlicher Assistent am Philosophischen Seminar der Universität Münster. 2006 gründete er dort das Zentrum für Wissenschaftstheorie, dessen Geschäftsführer er von 2006 bis 2009 war. Im Wintersemester 2008/09 vertrat er eine Professur für Theoretische Philosophie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit Oktober 2009 ist Christian Suhm Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald.
Moderation: Dr. Rainer Cramm

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