Werkgeschichtliche Grund­begriffe: OEuvre und Catalogue raisonné im 18. Jahrhundert

Öffentlicher Abendvortrag

Mit der Kategorie des Œuvre und der Gattung des Catalogue raisonné im 18. Jahrhundert untersucht der Vortrag grundlegende Konstellationen in der Geschichte des Werkverzeichnisses. Im ersten Teil geht es um die Aktivität der Pariser Graphikhändler- und verleger Jean und Pierre-Jean Mariette, die ab 1717 Prinz Eugen von Savoyen mit einer umfassenden Sammlung von Kupferstichen belieferten. Aufstellung fand diese Sammlung in Wien in hunderten von Alben, unterteilt nach Kunstregionen und innerhalb derselben chronologisch nach Künstlern. Von herausragender Bedeutung sind dabei nicht zuletzt die von den Mariette verfaßten Werklisten einzelner Künstler. Der zweite Teil des Vortrags gilt den Erscheinungsformen des Werkverzeichnisses ab der Mitte des 18. Jahrhunderts und fragt insbesondere nach den Ordnungen sowie Funktionen dieser Literaturgattung.
Antoinette Friedenthal studierte Kunstgeschichte, Neuere Geschichte und Italianistik in Heidelberg, Berlin und London. Nach berufspraktischen Erfahrungen an der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, am Museum of Fine Arts in Boston und am British Museum in London, war sie von 1994 bis 1999 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut) in Rom. 1999 erfolgte die Promotion an der Freien Universität Berlin mit einer Dissertation zum „Selbstbildnis und Künstlerbild in der italienischen Renaissance“. Von 1999 bis 2002 war sie Research Scholar am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, zwischen 2003 und 2006 Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung. Als unabhängige Kunsthistorikerin forscht sie über die Genese und Geschichte der Gattung „Werkverzeichnis“ in theorie-, fach- und professionshistorischer Perspektive. Auf diesem, verschiedene Fragen der Kunstwissenschaft integrierenden Gebiet hat sie bereits eine Reihe von Publikationen vorgelegt.
Moderation: Professor Dr. Jörg Trempler


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