Wie lebendig ist Humboldt?

Greifswalder Rede,Öffentlicher Abendvortrag

Die Humboldt`sche Universitätsidee hat das deutsche Universitätswesen zu Beginn des 19. Jahrhunderts tiefgreifend verändert und den Grundstein für die moderne Universität gelegt. Mit ihren Stützpfeilern „Bildung durch Wissenschaft“, „Einheit von Forschung und Lehre“ und „akademische Forschungs-, Lehr- und Lernfreiheit“ liefert sie bis heute die aufgeklärten, auf Wissenschaft als Quelle von Erkenntnis und Humanität gerichteten Ausgangspunkte für wechselnde Reformdiskussionen. Die Humboldt-Universität zu Berlin steht mit diesem Erbe vor allem vor der Frage, wie sie ihr heutiges Selbstverständnis und ihre akademische Programmatik auf diese Fundamente gründen kann. Das Geheimnis der fortbestehenden Gültigkeit der Humboldt`schen Universitätsidee besteht darin, dass ihre Prinzipien einer modernen, aufgeklärten und auf Vielfalt und Wettbewerb gegründeten Universität bis heute nicht eingelöst sind.
Professor Dr. Jan-Hendrik Olbertz (*1954 in Ost-Berlin) studierte die Fächer Deutsch und Musik auf Lehramt in Greifswald und Halle. Nach seiner Promotion 1981 und der Arbeit als wissenschaftlicher Assistent bzw. Oberassistent an der Universität Halle-Wittenberg habilitierte er sich 1989 mit der Arbeit „Akademisches Ethos und Hochschulpädagogik – eine Studie zu interdisziplinären theoretischen Grundlagen der moralischen Erziehung an der Hochschule“. 1990 erhielt Olbertz eine Gastprofessur an der Universität Bielefeld und wurde 1992 zum Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenpädagogik an der Universität Halle-Wittenberg. Von 1996 bis 2000 war er Gründungsdirektor des Instituts für Hochschulforschung (HoF) Wittenberg, von 2000 bis 2002 Direktor der Franckeschen Stiftungen zu Halle und von 2002 bis 2010 Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt. Seit 2010 ist Olbertz Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen allgemeine und historische Bildungsforschung, Hochschulpädagogik, Erwachsenenbildung und kulturelle Bildung.
Moderation: Professor Dr. Bärbel Friedrich


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