Wie lehrt man die Regionalsprache Niederdeutsch? Sprach- und fremdsprachdidaktische Perspektiven

Internationale Fachtagung

Die Tagung soll eine Reflexion des sprachvermittelnden Unterrichtshandelns für die Regionalsprache Niederdeutsch leisten und auf diese Weise neue Grundlagen für einen modernen Niederdeutschunterricht schaffen. Auch aktuelle sprach- und bildungspolitische Fragestellungen werden kritisch bearbeitet. Im öffentlichen Abendvortrag am 12.04.2018 wird Prof. Gertrud Reershemius von der Aston University in Birmingham beleuchten, wie die Regionalsprache Niederdeutsch im Web 2.0 genutzt wird. Entgegen den Befunden eines stetigen Rückgangs zeigen aktuelle Studien nicht nur eine klar wahrnehmbare sondern auch vermehrte Schriftlichkeit im Niederdeutschen. Anhand von Couplands (2014) Theorie der Mediatisierung soll erörtert werden, welche Perspektiven auf eine mögliche digital gestützte Niederdeutschvermittlung diese Befunde eröffnen.

Die geplanten 20 Vorträgen und Diskussionen haben die Ziele,   

  1. Akteure zu verbinden, die eher additiv atomar an einzelnen niederdeutschdidaktischen Projekten arbeiten, und somit Bundesländer- und Institutionsgrenzen zu überschreiten,
  2. einen interdisziplinären Dialog anzuregen und somit
  3. Konzepte zur wissenschaftlich fundierten Fachentwicklung auf Basis aktueller fremdsprachdidaktischer Forschungsergebnisse zu entwerfen sowie
  4. diese an bereits tätige LehrerInnen sowie Niederdeutschstudierende weiterzugeben.

Die Tagung steht allen interessierten WissenschaflerInnen, sowie Studierenden und bereits tätigen LehrerInnen offen. Für Mecklenburg-Vorpommern stellt die Tagung eine Lehrerfortbildung dar.

Wissenschaftliche Leitung: Dr. Birte Arendt (Greifswald), Robert Langhanke M. A. (Flensburg), Dipl.-Kult. Ulrike Stern (Greifswald)

Information:
Anna Lena Klatt M. A.
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
17487 Greifswald
Telefon: +49 3834 420–5026
Telefax: +49 3834 420–5005
E–Mail: annalena.klatt@wiko–greifswald.de

Die Anmeldung zur Tagung ist bereits geschlossen.

 

PROGRAMM

Donnerstag, 12. April 2018
13.00 Uhr
Begrüßung durch die wissenschaftliche Leitung des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs und die Tagungsleiter

1) Theoretische Positionen und Problemfelder
13.30 Uhr – 14.05 Uhr
Das Abiturprüfungsfach Niederdeutsch in Mecklenburg-Vorpommern
Mathias Hoffmann, Susanne Bliemel (IQMV, Schwerin)

14.05 Uhr – 14.40 Uhr
Welches Niederdeutsch unterrichten?
Ein Problemaufriss vor dem Hintergrund der jüngeren Entwicklung des Niederdeutschen
in Mecklenburg-Vorpommern
Klaas-Hinrich Ehlers (Freie Universität Berlin)

14.40 Uhr – 15.15 Uhr
Schwierigkeiten und Perspektiven für die Erstellung einer Grammatik des Mecklenburgisch-Vorpommerschen
André Köhncke (Gymnasium Crivitz)

15.15 Uhr – 15.45 Uhr
Kaffeepause

15.45 Uhr – 16.20 Uhr
Eine Nachbarsprachendidaktik für Dänisch
Elin Fredsted (Universität Flensburg)

16.20 Uhr – 16.55 Uhr
Die Wörterbucherstellung zum Pomerano und ihre Implikationen für die Sprachvermittlung
Ismael Tressmann (Santa Maria de Jetibá, Brasilien)

16.55 Uhr – 17.30 Uhr
Niederdeutsche Literalität als Voraus- und Zielsetzung des Unterrichtshandelns
Robert Langhanke (Universität Flensburg)

17.30 Uhr – 18.05 Uhr
Niederdeutsch in der Erwachsenenbildung an den Volkshochschulen
Hannah Reuter (Universität Frankfurt/Oder)

19.00 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag

Niederdeutsch 2.0: Zur Mediatisierung einer Regionalsprache
Gertrud Reershemius (Aston University Birmingham)
Moderation: Birte Arendt


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Freitag, 13. April 2018
8.30 Uhr – 8.45 Uhr
Begrüßung

2) Niederdeutschvermittlung –  bündelnde Einblicke
8.45 Uhr – 9.20 Uhr
Perspektiven auf einen zukünftigen Niederdeutschunterricht
Reinhard Goltz (Universität Kiel)

9.20 Uhr – 9.55 Uhr
Plattdüütsch an de Scholen in Neddersassen
Heiko Frese (Niedersächsische Landesschulbehörde)

9.55 Uhr – 10.30 Uhr
Das Netzwerk für Niederdeutsch in Schleswig-Holstein
Marianne Ehlers (SHHB, Kiel/Molfsee), Karen Nehlsen (IQSH, Kiel)

10.30 Uhr – 11.00 Uhr
Kaffeepause

3) Methodisch-didaktische Ansätze
Fremdsprachlernen digital
11.00 Uhr – 11.35 Uhr
Das „Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik“ und seine Angebote zur digitalen Niederdeutschvermittlung
Ulrike Stern (Universität Greifswald)

11.35 Uhr – 12.10 Uhr
Digitales Lernen – neue Möglichkeiten in der länderübergreifenden Niederdeutschdidaktik
Christianne Nölting
(Länderzentrum für Niederdeutsch, Bremen)

Kooperatives Lernen
12.10 Uhr – 12.45 Uhr
Peer-Interaktionen im kooperativen Lernen des Niederdeutschunterrichts
Birte Arendt (Universität Greifswald)

12.45 Uhr – 14.00 Uhr
Mittagspause

14.00 Uhr – 14.35 Uhr
Kooperative Lehr- und Lernmethoden – Möglichkeiten und Grenzen
Jana Schulz (Sorbisches Institut, Bautzen)

Aufgabenformate
14.35 Uhr – 15.10 Uhr
Zur Förderung von Sprachlernkompetenz durch sprachenübergreifende Aufgaben
Steffi Morkötter (Universität Rostock)

15.10 Uhr – 15.45 Uhr
Ideenvielfalt bei der täglichen Planung des plattdeutschen Unterrichts
Heidrun Schlieker (Burgwedel)

15.45 Uhr – 16.45 Uhr
Schultheaterstück „Hannes, der kann es“
Fritz-Reuter-Bühne Schwerin

16.45 Uhr – 17.15 Uhr
Kaffeepause

Lehrwerksentwicklung
17.15 Uhr – 17.50 Uhr
Lehrmaterial für Grundschulen im Münsterland
Hans-Joachim Jürgens, Helmut Spiekermann (Universität Münster)

17.50 Uhr – 18.25 Uhr
„Paul un Emma un ehr Frünnen“: Aus der Schulbuchwerkstatt
Marianne Ehlers (SHHB, Kiel/Molfsee),
Robert Langhanke (Universität Flensburg), Karen Nehlsen (IQSH, Kiel)

18.25 Uhr – 19.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Quo vadis Niederdeutschdidaktik?

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