Wie hat die Finanzkrise unsere Auffassung vom Verhältnis von Markt und Staat verändert? Welche Reaktionen auf die unerwarteten Turbulenzen sind von Unternehmen, Banken und Regierungen noch zu erwarten? Wie wird sich die Finanzkrise auf das globale Muster wirtschaftlicher Entwicklung und das geopolitische Gleichgewicht auswirken? Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise im frühen 20. Jahrhundert soll versucht werden, gegenwärtige und künftige Entwicklungen verständlich zu machen.
Harold James ist ein profunder Kenner der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Er studierte an der Cambridge University und war acht Jahre lang Fellow am dortigen Peterhouse, bevor er 1986 als Professor für Internationale Politik an die Woodrow Wilson School of Public and International Affairs der Princeton University berufen wurde. Er hat heute den Lehrstuhl für Geschichte und internationale Politik in Princeton inne und ist Marie Curie Professor für Geschichte am European University Institute in Florenz. Als Spezialist für die deutsche Finanz- und Wirtschaftsgeschichte der Zwischenkriegszeit war Harold James Mitautor der Geschichte der Deutschen Bank 1870-1995 (1995), für die er im Jahr 1996 den Financial Times Global Business Book Award erhielt. Seine Arbeiten zur neueren deutschen Wirtschaftsgeschichte, wie Der Rückfall. Die neue Weltwirtschaftskrise (2003), wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und unter anderem mit dem Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet.
Moderation: Prorektor Professor Dr. Michael North