Wiederaufbau der Ukraine: Westliche Gelder für Modernisierung, Nachhaltigkeit und Inklusivität

Fellow Lecture

Der Wiederaufbau der Ukraine ist eine der wichtigsten Aufgaben der internationalen Wertegemeinschaft der Demokratien geworden und ist ein Kernbestandteil der Integration der Ukraine in die Europäische Union. Aber wie soll dieser Wiederaufbau gestaltet werden, damit er zur Modernisierung, Nachhaltigkeit und Inklusivität der ukrainischen Wirtschaft führt? Welche Herausforderungen und Chancen bergen das Kriegsgeschehen und die Resilienz der ukrainischen Wirtschaft für den Wiederaufbau der Ukraine? Wie sollen die westlichen Gelder gesteuert und verteilt werden, um einerseits die Resilienz des ukrainischen Staates und der Wirtschaft im Krieg nicht zu gefährden und andererseits umfassende Reformen im Wirtschaftsbereich und bei den staatlichen Institutionen nach europäischen Standards unter Wahrung der lokalen Eigenverantwortung, aber gegen die einheimische Vetternwirtschaft, einzuleiten? Wie soll die Balance bei der Steuerung der Wirtschaft zwischen Staat und Markt aussehen? Unter Berücksichtigung klassischer Modelle der Wirtschaftsentwicklung und auf Basis aktueller Forschungsergebnisse werden im Vortrag diese grundlegenden Fragen sowohl konzeptionell als auch empirisch beleuchtet.

Inna Melnykovska ist Politikwissenschaftlerin und Volkswirtin, die ursprünglich aus der Ukraine kommt. Sie ist Assistenzprofessorin für Vergleichende Politische Ökonomie am Institut für Politikwissenschaft der Central European University. Sie hat ihren Ph.D. in Politikwissenschaft zum Thema der polit-ökonomischen Dynamiken defekter Demokratien und kompetitiver Autokratien in Osteuropa und Eurasien an der Freien Universität Berlin erworben. Sie war Postdoktorandin am Davis Center for Russian and Eurasian Studies der Harvard University und Petrach Ukraine Studies Fellow an der George Washington University.
In ihrer Forschung befasst sie sich mit der Interaktion globaler, regionaler und lokaler Kräfte bei der Gestaltung moderner politischer Regime und Wirtschaftssysteme in Entwicklungsländern. Diese Themen behandelt sie, indem sie sich auf die Transitionserfahrungen der Staaten in Osteuropa und Eurasien konzentriert, mit besonderem Fokus auf die Ukraine und Russland. Ihre Forschung wurde unter anderem im Journal of Common Market Studies, Europe-Asia Studies und Post-Soviet Affairs veröffentlicht.
In ihrem aktuellen Buchprojekt untersucht Inna Melnykovska, wie die weltweite Kapitalbewegung und die Unternehmenstätigkeiten im Ausland das Verhalten von russischen und ukrainischen Unternehmen beeinflussen und letztlich die politisch-ökonomischen Systeme des Klientelkapitalismus in Russland und der Ukraine prägen. Dabei analysiert sie die vorhandenen regulatorischen (finanziellen) Instrumente, die der EU und den USA zur Verfügung stehen und bei der Entwicklungshilfe eingesetzt werden (können), um wirtschaftlichen Wiederaufbau, gute Regierungsführung und Rechtsstaatlichkeit in der Ukraine zu fördern. Außerdem untersucht sie die Wirkungen der finanziellen Beschränkungen und Sanktionen, die als geoökonomische Hebel gegen das illiberale Regime Russlands, das eine aggressive Außenpolitik betreibt und internationales Recht bricht, eingesetzt werden. Das Buchprojekt wurde mit dem Book Writing Award der Smith Richardson Foundation ausgezeichnet. Im akademischen Jahr 2023/24 ist sie Junior Fellow am Kolleg.

Moderation: Professor Dr. Roman Dubasevych

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