Wodka und Messer./ Warmia und Masuren./ Würmer und Menschen!/ Mein Hornissenland!

Öffentliche Lesung

Genau vor 30 Jahren kam Artur Becker (geb. 1967) nach Deutschland. „Ich kam sehr selbstbewusst nach Deutschland, weil ich weiterhin nichts anderes im Kopf hatte als meine Freunde, den Alkohol, die Zigaretten, den Sex, das Bücherlesen und vor allen Dingen die Poesie.“ Es wurde ihm ziemlich bald klar, dass er schreiben will, und er wechselte sein sensibles Arbeitsmaterial – seine Sprache. Wäre er der polnischen Sprache treu geblieben, hätte er höchstwahrscheinlich weiterhin nur Gedichte geschrieben. Die deutsche Sprache verhalf ihm zur Prosa. Nun schreibt er auf Deutsch die fantastischsten, von Stimmungen getragenen Geschichten, die er am liebsten aus der eigenen Biografie schöpft. Fast alles dreht sich um seine alte Heimat Masuren.  Er schildert aber auch die Dramen, die sich abspielen können, wenn die Landschaft so dominierend ist. Wer seine Bücher aufschlägt, findet dort stimmungsvolle, derbe und manchmal auch nur verworrene Geschichten von Liebe und Freundschaft, Eifersucht und Verrat, Verbrechen und Sühne. Seine Helden, polnische Spätaussiedler, Taugenichtse, Träumer und Verlierer, die in Deutschland oder Kanada nie so richtig angekommen sind, sehnen sich zurück in die Wälder und an die Seen Masurens. 

Artur Becker ist der Sohn deutsch-polnischer Eltern, wurde in Polen geboren und lebt seit 1985 in Deutschland, wo er seitdem Romane, Erzählungen, Gedichte und Aufsätze verfasst und als Übersetzer tätig ist. Er schreibt bis heute ausschließlich auf Deutsch. Auch ist er als Performer von lyrischen Auftritten mit der Bremer Jazzband Swim Two Birds geschätzt. Zu seinen bekanntesten Werken zählt der Roman Der Dadajsee (1997) und die Novelle Die Zeit der Stinte (2006). 

Begrüßung: Professor Dr. Bernhard Brehmer
Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher


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