Der immense Fortschritt in den empirischen Mind Sciences hat in den letzten 20 Jahren zu einem Aufflammen der eigentlich alten philosophischen Debatte um die Willensfreiheit geführt und einen enormen Klärungsbedarf hinsichtlich der Interpretation empirischer Daten erzeugt. Hier, in diesem Vortrag, soll einerseits der Frage nachgegangen werden, welche Aspekte an der Willensfreiheitsproblematik sich empirisch klären lassen könnten und welche nicht. Weiterhin soll für die These argumentiert werden, dass bisherige Konzepte der Willensfreiheit auch deshalb so schlecht mit den empirischen Herausforderungen umgehen können, weil sie den normativen Charakter von Willensfreiheit nicht berücksichtigen.
Bettina Walde ist Privatdozentin für Philosophie am Institut für Philosophie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach dem Studium der Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie war sie an verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen tätig, u.a. am MPI für Psychologische Forschung, wo sie ihre Arbeiten zur Willensfreiheit begann. Im Zentrum ihrer Forschung stehen Fragen der Philosophie des Geistes und der Sprachphilosophie, insbesondere solche nach dem Erklärungszusammenhang von Gehirn und Geist, sowie nach den damit verbundenen normativen Aspekten. Bettina Walde ist im akademischen Jahr 2014/15 Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Moderation: Professor Dr. Geo Siegwart
Zur Philosophie und Psychologie der Willensfreiheit: Was uns die empirischen Mind Sciences über die Willensfreiheit lehren können (und was nicht)
Fellow Lecture,Öffentlicher Abendvortrag
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