Der Vortrag unternimmt den Versuch, am Beispiel Caspar David Friedrichs die erstarrte Frontstellung zwischen biografischer und kunstwissenschaftlicher Perspektive in der Erschließung von Kunstwerken zu durchbrechen und den Kriterien ästhetischer Immanenz wie den lebensgeschichtlichen Weichenstellungen genüge zu tun. Das Bild „Schwäne im Schilf“ (Eremitage Petersburg) liefert den faszinierenden Schlüssel zu einem neuen Werkverständnis, das nicht das schon konstituierte Künstlertum Friedrichs, sondern dessen Weg dorthin ins Zentrum der Interpretation rückt.
Tilman Allert studierte Soziologie und Philosophie in Freiburg, Tübingen und Frankfurt und ist seit 2000 Professor für Soziologie und Sozialpsychologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seine Habilitationsschrift „Die Familie. Fallstudien zur Unverwüstlichkeit einer Lebensform“ wurde 1999 mit dem Christa-Hoffmann-Riem-Preis für qualitative Sozialforschung ausgezeichnet. Er ist Dozent an der Internationalen Psychoanalytischen Hochschule Berlin und übernimmt auch Dozententätigkeiten an den Staatsuniversitäten Tiflis/Georgien und Yerewan/Armenien. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Mikrosoziologie sowie die Professions- und Familiensoziologie.
Moderation: Dr. Christian Suhm
Zwei Schwäne im Schilf - Neue Überlegungen zu Biografie und Werk-gestalt bei Caspar David Friedrich
Öffentlicher Abendvortrag
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