20 Jahre Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald


15.01.1999
Die Anfänge

Im Januar 1999 besichtigten der damalige Oberbürgermeister der Stadt Greifswald, Joachim von der Wense, Professor Dr. h. c. mult. Berthold Beitz (damaliger Kuratoriumsvorsitzender der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung) und der Wissenschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Peter Kauffold, unter anderem die "Alte Apotheke". Das Fachwerkhaus stammt aus dem 15. Jahrhundert, ist das älteste Fachwerkhaus in Mecklenburg-Vorpommern und sollte in den geplanten Gebäudekomplex integriert werden.

20.06.2000
Die Gründung der Stiftung und die Grundsteinlegung

Im Jahr 2000 wurde die Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald gegründet. Die Gründung fand während einer Pressekonferenz in der Aula der Universität Greifswald statt, an der Professor Dr. Jürgen Kohler (damaliger Rektor der Universität Greifswald), Professor Dr. h. c. mult. Berthold Beitz und Peter Kauffold (damaliger Wissenschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern) teilnahmen.
Der Zweck der Stiftung besteht in der Förderung von Wissenschaft und Forschung an der Universität Greifswald, insbesondere durch den Betrieb des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald. Zu den Stiftern zählen die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Universität Greifswald sowie das Land Mecklenburg-Vorpommern.

03.12.2002
Die Eröffnung des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald

Am 3. Dezember 2002 beginnt das Kolleg mit seiner Arbeit. Zur Eröffnung sind der damalige Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Harald Ringsdorf, Christina Rau, Berthold und Else Beitz sowie der damalige Oberbürgermeister Arthur König anwesend.

04.11.2004
Die erste Wissenschaftliche Beirat

2002 konstituiert sich der wissenschaftliche Beirat unter dem Vorsitz von Professor Dr. Dr. h.c. Carl Friedrich Gethmann (1. obere Reihe), hier bei einer Sitzung im November 2004. Auch der damalige Direktor des Kollegs, Professor Dr. h.c. Klaus Pinkau Ph.D. D.Sc. (4. von rechts) nahm an den Beiratssitzungen teil. 
Der Wissenschaftliche Beirat berät das Kuratorium und den Vorstand insbesondere zu den Zielen und Vorhaben des Wissenschaftskollegs. Er besteht aus bis zu zwölf Mitgliedern, die von den Stiftern benannt werden.

01.12.2004
Die Eröffnung des Vortragsprogramms

Ein herausragendes Merkmal des Kollegs ist sein umfangreiches Vortragsprogramm, welches 2004 startete und sich mit bis zu 100 Einzelveranstaltungen pro Jahr an ein Fachpublikum sowie an eine breitere, wissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit richtet. Das Vortragsprogramm bildet die erste von den heutigen vier Programmsäulen des Kollegs. Einer der ersten Vortragsgäste in einem bis auf den letzten Stuhl gefüllten Hörsaal ist am 24. Februar 2005 Stefan Reinhard Aust.

03.01.2005
Die Eröffnung des Tagungsprogramms

Mit einer Vielzahl hochkarätiger wissenschaftlicher Tagungsveranstaltungen schärft das Kolleg seit 2004 weiter sein Profil und institutionalisiert so die zweite Programmsäule. Zusammen mit den jeweiligen Tagungsleitungen werden rund 20 nationale und internationale Fachtagungen, Symposien und Sommerschulen mit Teilnehmenden aus allen Teilen Deutschlands, Europas und der Welt organisiert.

23.10.2007
Die Eröffnung des Fellowprogramms

Im Fokus der Kollegaktivitäten steht das im Jahr 2007 ins Leben gerufene Alfried Krupp Fellows-Programm, an dem mittlerweile knapp 200 Gastforschende teilgenommen haben – die dritte Programmsäule des Kollegs. Das Programm bietet herausragenden Forscherpersönlichkeiten die Möglichkeit, abseits ihrer üblichen akademischen Verpflichtungen ein umfangreiches wissenschaftliches Projekt im Kolleg zu realisieren. Hier ist die feierliche Begrüßung des ersten Fellow-Jahrgangs 2007/08 mit dem damaligen Direktor, Professor Dr. h.c. Klaus Pinkau Ph.D. D.Sc., zu sehen.

29.10.2008
Wechsel im Direktorium

Am 29. Oktober 2008 wird Professor Dr. Berthold Beitz (8. v. l.) von der neuen Direktorin des Kollegs Professorin Dr. Dr. h.c. Bärbel Friedrich (6. v. l.) im Kolleg begrüßt und lernt auch den Fellowjahrgang 2008/2009 und die Mitarbeitenden kennen.

18.06.2012
Die Eröffnung des Jungen Kollegs Greifswald

Das Junge Kolleg Greifswald wurde im Jahr 2012 ins Leben gerufen und ist als wissenschaftliche Plattform für Stipendiatinnen und Stipendiaten der Begabtenförderungswerke und des Deutschlandstipendiums in Greifswald die vierte Programmsäule des Kollegs. Sein Hauptziel besteht darin, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Als Zusammenschluss von Studierenden aller Fachrichtungen ermöglicht das Junge Kolleg einen regen Austausch durch gemeinsame Veranstaltungen und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, fortgeschrittene akademische Forschungsinteressen zu betonen und ein individuelles Profil zu entwickeln.

17.05.2013
10 Jahre Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

2013 feierte das Kolleg sein zehnjähriges Bestehen in Anwesenheit vieler Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Die damalige Direktorin des Kollegs, Professorin Dr. Dr. h.c. Bärbel Friedrich, begrüßte die Anwesenden und blickte zurück.

01.10.2013
Wechsel an der Spitze des Kuratoriums

Nach dem Tod von Professor Dr. h.c. mult. Berthold Beitz im Jahr 2013 übernahm am 1. Oktober desselben Jahres Professorin Dr. Dr. h.c. Ursula Gather den Vorsitz des Kuratoriums der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald. Als Vorsitzende des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in Essen ist sie ein geborenes Mitglied des Kuratoriums.

02.07.2014
Eintauchen in aktuellste Forschungsergebnisse

Viele Veranstaltungen im medizinischen Bereich des Kollegs bieten Studierenden und Fachleuten eine intensive Lernumgebung, um aktuelle Themen und Entwicklungen zu erkunden und zu vertiefen. Dabei werden bei Vortragsreihen und Fachtagungen häufig innovative Ansätze und moderne Technologien präsentiert, wie beispielsweise der Einsatz humanoider Roboter in der Therapie, der während der Summer School Neurorehabilitation 2014 demonstriert wurde. 

11.08.2014
Schwerpunkt Mittel- und Osteuropa

Die Sommerschulen »Ukrainicum« (seit 2005), »Polonicum« (seit 2011) und »Bohemicum« (seit 2019) sind herausragende Veranstaltungen im Tagungsprogramm des Kollegs. Das »Ukrainicum«, das 2023 bereits zum 27. Mal stattfand, bietet Fachseminare und Ukrainisch-Intensivsprachkurse auf unterschiedlichen Niveaus an, ergänzt durch Vorträge und Seminare. Beim »Polonicum«, das renommierte Forschernde einlädt, liegt der Fokus auf literatur- und kulturwissenschaftlichen Themen. Stipendien für internationale Studierende und Promovierende befördern einen multiperspektivischen wissenschaftlichen Austausch. Das »Bohemicum«, das jedes Jahr abwechselnd mit dem »Polonicum« stattfindet, ermöglicht es Studierenden und Promovierenden, die tschechische Sprache sowie Wissenschaft, Literatur und Kultur Tschechins intensiv zu erkunden. Das Kolleg unterstützt seit 2010 auch das polnische Kulturfestival polenmARkT. Zusätzlich bieten öffentliche Vorträge und Reden, Konferenzen und Workshops die Möglichkeit, sich mit aktuellen Themen zu Mittel- und Osteuropa auseinanderzusetzen. 

09.04.2015
Bedeutende Forschende

Am 9. April 2015, anlässlich des 100. Todestages des Mediziners, Mikrobiologen und Begründers der Virologie Friedrich Loeffler, begrüßte Professorin Dr. h.c. Bärbel Friedrich zusammen mit dem damaligen Präsidenten des Friedrich-Loeffler-Instituts, Professor Dr. Dr. h.c. Thomas C. Mettenleiter (4. v. l.), einen Nobelpreisträger im Kolleg. Professor em. Dr. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen (1. v. l.) hielt die 4. „Loeffler-Lecture“ und sprach über Fleisch- und Milchprodukte von Kühen als Risikofaktoren für Krebs und neurologische Erkrankungen. Zu Ehren Friedrich Loefflers stellt Professor Dr. Dr. h. c. mult. Marian Horzinek (3. v. l.) Loefflers herausragende wissenschaftlichen Leistungen vor.

20.11.2015
Prominente Intellektuelle

Martin Walser las 2015 im Kolleg aus seinen Tagebüchern von 1979 bis 1981 vor. Dabei reflektierte er über die Bedeutung des Schreibens, indem er betonte, dass es dem Leben Sinn verleiht und wahre Schönheiten hervorbringt. Darüber hinaus gewährte Walser faszinierende Einblicke in seine Erlebnisse, sein Schreiben und seine Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Jürgen Habermas, Thomas Bernhard und Günter Grass.

08.11.2016
Schwerpunkt Life Sciences

Thematisch fokussiert werden im Kolleg auch die Bereiche Medizin, Biowissenschaften sowie Umwelt-, Klima und Energieforschung. Dies erfolgt in enger Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, dem Friedrich-Loeffler-Institut sowie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Greifswald und der Universitätsmedizin Greifswald. Bereits 2013 sprach Professor Dr. Christian Drosten (damals Universität Bonn) im Kolleg, hier bei seinem zweiten Besuch 2016 im Rahmen der Vortragsreihe »Planet Erde 3.0«.

07.07.2018
Wechsel im Direktorium

Das Kuratorium der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald unter dem Vorsitz von Professorin Dr. Dr. h.c. Ursula Gather (1. v. l.) ernannte Professorin Dr. Ulla Bonas (2. v. l.) zum 1. Oktober 2018 zur neuen Wissenschaftlichen Direktorin der Kollegs. An der Verabschiedung von Professorin Dr. Dr. h.c. Bärbel Friedrich an (3. v. l.) nahm auch Professorin Dr. Johanna Eleonore Weber teil (4. v. l.), die das Kolleg während ihrer Amtszeit von 2013 bis 2020 stets unterstützte.

09.04.2019
Einzigartige Perspektiven

Das Junge Kolleg festigt seine Position zunehmend als ein wissenschaftliches Forum für Stipendiatinnen und Stipendiaten der Begabtenförderungswerke und des Deutschlandstipendiums in Greifswald. Am 9. April 2019 sprach der Moderator Claus Kleber exklusiv mit den Mitgliedern des Jungen Kollegs über die journalistische Arbeitsweise im öffentlich-rechtlichen Rahmen.

17.01.2020
Bemerkenswerte Reden

Das Kolleg hat verschiedene Reden etabliert, darunter die Greifswalder Rede, bei der zahlreiche nationale und internationale renommierte Referierende aus ihren Forschungsbereichen berichten. Im Jahr 2020 wurde ein neues Format eingeführt: die Leibniz-Preisträger-Rede. Die erste Rede wurde von Professorin Dr. Dr. h.c. Barbara Stollberg-Rilinger (Universität Münster/Wissenschaftskolleg zu Berlin) gehalten. Diese Reden dienen als offenes Forum und richten sich an ein breites Publikum.

05.10.2020
In der Pandemie

Während der Corona-Pandemie wurde die technische Ausstattung zügig aufgerüstet, um schnell digitale Formate umsetzen zu können. Auch heute finden zahlreiche Veranstaltungen weiterhin in hybrider Form statt, was zu einer breiteren Zuschauerbasis und einer verbesserten Zugänglichkeit führte. Darüber hinaus werden viele Veranstaltungen auch als Aufzeichnung in der Mediathek angeboten.

07.06.2022
Fokus: Ukraine

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 sind über 500.000 Ukrainerinnen nach Deutschland geflohen, darunter auch einige nach Greifswald. Sowohl die Universität Greifswald als auch das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg fühlten sich aufgrund ihres Osteuropa-Schwerpunktes verpflichtet, diese Menschen zu unterstützen. Auf einer Podiumsdiskussion, an der neben Professor Dr. Roman Dubasevych, Professorin Dr. Yuliana Lavrysh, Fellow und Professorin Dr. Natalia Kudriavtseva auch die Rektorin der Universität Greifswald, Professorin Dr. Kathrin Riedel, teilnahm, wurden die Möglichkeiten der akademischen Solidarität in Krisenzeiten erörtert. Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald richtete zügig die Möglichkeit ein, Kurzzeit-Fellowships an ukrainische Forschende zu vergeben, in deren Rahmen auch Familienmitglieder der Forschenden nach Greifswald reisen und im Kolleg wohnen können.

10.06.2022
Fellows im Kolleg

Seit 2007 haben jährlich etwa zehn bis zwölf Forschende als Fellows am Kolleg gearbeitet, fast 200 Gastforschende insgesamt. Viele bleiben auch nach ihrem Aufenthalt dem Kolleg durch die Alumni-Initiative verbunden. Im Jahr 2022 diskutierten die Fellows Professorin Dr. Dörte Schmidt, Privatdozent Dr. Kyung-Ho Cha, Dr. Sarah Hegenbart und Professor Dr. Gideon Reuveni im Rahmen des jährlichen Alumni-Treffens im Juni über die Zukunft der deutsch-jüdischen Vergangenheit, insbesondere die Auswirkungen der deutschen Anerkennung der Holocaust-Verantwortung auf die Beziehungen zu Israel und den Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland.

16.03.2023
20 Jahre Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald beging sein 20-jähriges Bestehen mit einem zweitägigen Festkolloquium. Zu der Veranstaltung am 16. und 17. März 2023 waren namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft in das Kolleg eingeladen. So sprachen die Rektorin der Universität Greifswald, Professorin Dr. Katharina Riedel, der Oberbürgermeister der Stadt Greifswald, Dr. Stefan Fassbinder, sowie Vertreter der Landesregierung. Die Festrede am 16. März 2023 hielt die Vorsitzende des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen, und des Kuratoriums der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald, Professorin Dr. Dr. h.c. Ursula Gather.

23.03.2023
Schwerpunkt Ostseeraum

Das Interdisziplinäre Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) an der Universität Greifswald fördert Forschung, Transfer und Kooperationen im Ostseeraum und wird auch vom Kolleg unterstützt. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Geistes-, Sozial-, Naturwissenschaften, Theologie und Medizin werden innovative Projekte entwickelt. Neben dem IFZO-Verbundforschungsprojekt "Fragmented Transformations. Perceptions, Constructions, Constitutions of a Region in Transition" gehört u.a. auch das Internationale DFG-Graduiertenkolleg "Baltic Peripeties. Narrative of Reformations, Revolutions, Catastrophes" und das Herrenhauszentrum des Ostseeraums dazu. Die interdisziplinären Arbeitsgruppen sind regelmäßig im Kolleg zu Gast, um sich mit Kolleginnen und Kollegen aus allen Ostseeanrainerstaaten auszutauschen.

01.10.2023
Wechsel im Direktorium

Das Kuratorium der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald, unter der Leitung von Professorin Dr. Dr. h.c. Ursula Gather, hat einstimmig Professor Dr. Thomas Klinger, Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Greifswald, zum 1. Oktober 2023 zum neuen Wissenschaftlichen Direktor des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald ernannt. In seiner Antrittsrede am 8. April 2024 präsentierte er seine Visionen zur Weiterentwicklung des Kollegs.

25.01.2024
Schwerpunkt Mathematik

Die Felix-Hausdorff-Vorlesungen, organisiert in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mathematik und Informatik der Universität Greifswald, sollen mathematische Phänomene und Probleme einem breiten Publikum näherbringen. Felix Hausdorff (1868-1942), bekannt als Mitbegründer der allgemeinen Topologie und für seine Beiträge zur Mengenlehre, Funktionalanalysis und Algebra, wurde 1913 nach Greifswald berufen und vollendete hier sein Werk "Grundzüge der Mengenlehre". 2024 sprach Professorin Dr. Sarah Zerbes im Rahmen der Felix-Hausdorff-Vorlesungen über "Die Geheimnisse der Zahlen" vor vollem Hörsaal.